Das Ensemble von Altar (2001), Säule (2002), Ambo (2010) und Spiegelchristus am Hochaltar (2014) bildet eine faszinierende Einheit. Die Säule wird mit dem Altar und seiner Funktion verlinkt. Das scheinbar nur horizontale Geschehen des Mahls, das am Altar seine Mitte hat, erhält im vertikalen Lichtfluss der Spiegelsäule eine wichtige Ergänzung: In der Eucharistiefeier werden Brot und Wein, die Gaben der Erde, emporgehoben, spirituell verwandelt und als Gaben des Ewi- gen Lebens „von oben“, als Leib und Blut Christi, wieder empfangen. Die verspiegelte Säule macht den Altar zum neuen Hochaltar. Neben diesem inhaltlichen Aspekt ist auch der formale höchst interessant: Die Säule, ein unverzichtbar tragendes Element der Architektur, wird durch die Ummantelung mit den Spiegelstücken in ihrer Funktion optisch in Frage gestellt, gleichsam aus dem Raum ausgeblendet – und zugleich in den Vordergrund der Wahrnehmung gerückt.