„Wenn ich einmal sterbe, dann brauche ich eine Tür zum lieben
Gott.“ Diese kindliche Deutung erschließt einen unmittelbaren
Zugang zum Verständnis des Glasfensters. Dem Künstler war jedoch die Formulierung einer paradoxen Situation wichtig: Eine Tür aus Aluminium, wie sie in jedem Baumarkt erworben werden kann, schwebt in einem scheinbar offenen Feld. Die Tür ist zwar ihrer Funktion enthoben, aber sie steht damit noch deutlicher für ein geistiges Öffnen oder Verschließen, für ein Innen und Außen, für einen Übergang oder Widerspruch von Sakralraum und profanem Stadtraum. Nicht zufällig verwendet Jesus die Tür als Sinnbild für sein Leben und Wirken, wenn er sagt: „Ich bin die Tür. Wer durch mich ein- und ausgeht, wird das Leben finden.“ (Joh 10,9)