Ein Schiffswrack aus Karton und Holz ist im Herbst 2009 im Mittelschiff der Kirche gestrandet, angefertigt wurde es unter der künstlerischen Konzeption von Stefan Glettler und Bernhard Rappolt mit Insassen einer Wiener Jugendstrafanstalt. Die Verwendung von instabilen Werkstoffen wie Karton und Holzstangen als Baumaterial verweist auf die prekäre Lebenssituation der „Schiffsbauer“ in der Zeit ihrer Inhaftierung. Der Titel greift zurück auf die mittelalterliche Praxis der Abschiebung sozial untragbarer Personen in den Städten am Rhein, die kurzerhand auf Schiffe verfrachtet und abtransportiert wurden.
Am Nationalfeiertag 2009 fand in der Kirche eine öffentliche Diskussion über Asyl- und Fremdenrecht in Österreich statt. Als neue Besatzung wurden dabei Personen mit Fotos und Fluchtgeschichten auf dem Schiff vorgestellt, die unmittelbar vor einer Abschiebung aus Österreich standen. Das zeitgenössisch adaptierte Narrenschiff blieb bis zur politischen Prozession Anfang Dezember im Kirchenraum.
Am 09.12.2009 wurde das Narrenschiff als sichtbares Zeichen des Widerstands gegen eine unakzeptable Asylpraxis in Österreich im Rahmen einer politischen Prozession von der Andräkirche in die Innenstadt gebracht. Dort fand im Hof des Landhauses unter dem Titel „Damit Menschen bleiben können!“ eine Protestversammlung statt.