Der etwas sperrige Titel verweist offensichtlich auf den Hintergrund. Das satte grüne Umfeld der Figuren könnte doch für eine tiefgrüne Wiese stehen. Aber es funktioniert etwas nicht (mehr) mit dem idyllischen Bild des Menschen und „als Hintergrund grün die Farbe der Natur“. Im Vordergrund sieht man in zweifacher Ausführung gespiegelt eine aggressiv ausschreitende männliche Figur mit einer tierischen Kopfmaske, die man mit einem Schwein assoziert. Aber was ist dargestellt? Ein Glückschwein oder ein perverses Schwein? Das arme Tier, das nicht gezeigt werden darf, muss für beides herhalten. In der jüdischen und muslimischen Tradition gilt es als unrein und ist verpönt. Das Schwein in unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft ist am stärksten betroffen von einer hoch technisierten Fleischproduktion „um jeden Preis“. Das Schwein ist dem Menschen vollkommen ausgeliefert. Die Maske zeigt im Umriss vieles und doch nichts. Ohne die Brechung der Farbe dringt durch den Tierschädel das ungefilterte Licht in den Kirchenraum. Der Hintergrund also sichtbar? Bei einer direkten Sonneneinstrahlung gibt es ein Zuviel an Licht und genau dort, wo die Bildzensur eingegriffen hat, eine Unschärfe durch Überbelichtung. Was ist der Mensch? Ist der Schweinsmensch im Anmarsch? Die grelle Farbgebung in der Manier der Popart, die irritierende Maske, die Verdoppelung der Figur und das Spiel mit Vorder- und Hintergrund verstärken die Fragestellung: Wer bist Du eigentlich, Mensch? Wovon spricht dein beherrschender Schritt? Ist es Stolz, Hochmut, eingebildete Souveränität, maßlose Selbstüberschätzung oder ähnliches mehr? In diesem Auftritt macht sich der Mensch jedenfalls zur Karikatur seiner selbst. Von Gott mit Geist und Seele ausgestattet und zur Liebe befähigt, entstellt er sich selbst und wird für sich und seine Nächsten zum lebensbedrohlichen „gemeinen Schwein“. „Es sieht wie Sau aus da draußen auf dem Markt“ hat ein Aktienstratege treffend das Desaster der weltweiten Finanzkrise von 2008 beschrieben und damit auch deutlich einen hemmungslosen Kapitalismus, der sich jeder sozialen Verantwortung entzieht, beschrieben. Der Mensch kann in seiner negativen Potenz unter das Niveau eines Tieres fallen oder im Gegenteil sich zu einem heiligmäßigen Leben aufschwingen. Das Bild stellt jedenfalls in der Spiegelung und Verdoppelung des Motivs eindringlich die notwendige Wahl vor Augen: Wohin gehst Du? Das Drama des Menschen, der in seinem Wesen eine Frage ist, kann nicht einfach aufgelöst werden. Das Bild bleibt eben nicht beim vorder- oder hintergründigen Grün, es stellt die Frage nach der Erlösung.