1670 wurde eine Totenbruderschaft gegründet, die für ihre Gottesdienste einen Kapellenzubau mit Gruft zur Kirche veranlasste.
In dieser Kapelle befindet sich der Dreifaltigkeitsaltar aus der Zeit um 1750 von Philipp Jakob Straub. Er gilt als einzigartiges Meisterwerk dieses Barockbildhauers. Der architektonische Aufbau des Altares (Material: Stuccolustro) und der geistliche Inhalt sind ein meisterhaftes Gefüge. Eine relativ jugendliche Gottvater-Figur tanzt mit ausgestreckten Armen aus dem Wolkenmeer heraus. Die ungewöhnlich positiv dynamische Geste dieses Gottesbildes wird noch durch den Umstand verstärkt, dass er einen nackten Oberkörper zeigt. Die Gewagtheit dieser ungewöhnlichen Darstellung dürfte auf das Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lukas, Kap. 15) Bezug nehmen: Gott geht aus sich heraus, Gott entäußert sich, um dem verlorenen Menschen entgegenzulaufen. Hinter dem grau-rosa marmorierten Torbogen befindet sich eine ovale Öffnung. Durch diese kommt der Geist Gottes metaphorisch in Form einer Taube und mit sieben lappenförmigen Zungen herab. Diese bildhafte Geist-Ausgießung geht fließend in das Kreuz über, auf dem sich ein Corpus befindet, der extrem in die Länge gezogen ist. Der im Verhältnis zum Körper ausgesprochen kleine Kopf des Christus und die elegante Streckung des Gekreuzigten unterstreichen die von oben nach unten fließende Bewegung. Der göttliche Fluss mündet in die Hände von Maria Magdalena, die diese kommunizierende Geste mit ihrem nach oben gerichteten Blick erwidert. Maria, die Mutter Jesu und Johannes, der Evangelist, sind bewusst an die Seite gerückt, um die Klarheit der dargestellten Kommunikation von Gott zum Menschen und dessen Antwort nicht zu verunklären.
In der Kreuzkapelle befindet sich seit dem 17. Jahrhundert ein wunderschönes barockes Taufbecken, das diese Kapelle über Jahrhunderte als Taufort ausweist.
Auf die vertikale Kommunikationsrichtung des Dreifaltigkeitsaltares hat der steirische Künstler Manfred Erjautz eine horizontale Bewegung entgegengesetzt. A short break in time ist der Titel der ungewöhnlichen Fenstergestaltung. Die Wölbung von Glas und Gitter in den Raum bzw. auf der anderen Seite aus der Kirche hinaus, erlaubt eine vielfache Interpretation. Sowohl das kraftvolle Wehen des Geistes als auch ein grundsätzliches Kommunizieren von Kirche und Welt, von heiligem Raum und profanem Alltagsleben sind Themen dieser eindrucksvollen skulpturalen Geste.