Die ersten Glocken von St. Andrä, die kleinste ohne Jahreszahl, die zweitkleinste mit der Jahreszahl 1583, die mittlere von 1617 und die große Glocke von 1642, wurden 1835 umgegossen oder um- getauscht und mussten schließlich im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. 1935 wurden vier neue Glocken für St. Andrä angeschafft, die allerdings bereits einige Jahre später wieder Opfer des Krieges wurden, 1941 verschwanden sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Genau 70 Jahre nach der Glo- ckenweihe in der Zwischenkriegszeit wurden im Jahr 2005 neue Glocken in Auftrag gegeben und von der Glockengießerei Perner in Passau hergestellt. Seit dem Zweiten Weltkrieg also hat der wunder- schöne, achteckige Kirchturm, in dem sich der seit über 60 Jahren verwaiste Glockenstuhl befindet, geschwiegen. Im Gedenkjahr 2005, das sowohl für die Republik Österreich von Bedeutung war (50 Jahre Staatsvertrag) als auch für die katholische Kirche ein wichtiges Datum markiert (Abschluss des II. Vatikanischen Konzils im Jahr 1965), hat sich die Pfarrgemeinde von St. Andrä, unterstützt von Freunden und Gönnern, zu dieser wichtigen Investition entschlossen. Die Reliefs auf der Außenseite der Glocken (Glockenzier) wurden vom Tiroler Bildhauer Robert Hautz angefertigt. Glocken sind in unserer christlich geprägten Kulturtradition nahezu unersetzbar. Sie geben der Botschaft des christ- lichen Glaubens einen Klang, der auch von solchen verstanden wird, die ihren Bezug zur Kirche schon verloren haben. Die größte der vier Glocken mit einem Gewicht von 1280 kg ist dem Hl. Apostel Andreas und dem Hl. Clemens Maria Hofbauer geweiht. Der Glockenspruch lautet: Das Evangelium zu jeder Zeit allen verkünden.
Anlässlich der Glockenweihe durch Altbischof Johann Weber entstand ein Foto, das die Pfarrer von St. Andrä in chronologischer Abfolge zeigt. Nach Johann Weber, der von 1962 bis 1969 in St. Andrä Pfarrer war, folgte Anton Stessl, der die Geschicke der Pfarre bis 1991 geleitet hat. Nach ihm kam Franz Wonisch, der als sehr aufmerksamer Seelsorger bis 1999 in St. Andrä tätig war. Ab 1999 steht Pfarrer Hermann Glettler dem Pfarrverband Graz - St. Andrä und Karlau vor.