Ein langes weißes Stromzaunband beginnt von oben nach unten zwei Pfeiler in der St. Andräkirche miteinander zu verweben und mit dem Fortschreiten der Fastenzeit den Blick durch den Kirchenraum mehr und mehr zu beschneiden. Das gewohnte, frontale Bild in Richtung Hochaltar franst aus, durch unser Empfinden zieht sich bald ein weißes Rauschen, eine provozierte Interferenz. Dabei wird der Faden mehrmals aufgenommen und weitergesponnen, bis er in der Karwoche das gesamte Blickfeld überlagert. Das Material des Stromzaunes mit seinen feinen Drahtlitzen suggeriert dabei eine Unberührbarkeit dieser vorübergehenden Grenze, die sich in dieser Zeit des Fastens zwischen den Gläubigen und dem Altarraum auf- spannt. Wie ein Filter umhüllt dieses Band unsere Sinne, mit seiner abstrakten Erhabenheit reflektiert es den Blick und lenkt ihn nach innen. Und gibt nur zwischen den Zeilen ein Stück optischer Wirklichkeit frei.