Der ehemalige Pestaltar auf der Ostseite der Kirche stammt aus den Jahren 1730/35 und beeindruckt durch einen eleganten Aufbau mit Stuccolustro-Säulen. Das Altarbild Tod der Heiligen Maria Magdalena von Cyriak Hackhofer (signiert mit Jahrzahl 1723) zählt zu den wichtigsten Gemälden dieses steirischen Malers. Das Salbgefäß erinnert an die öffentlich bekannte Sünderin, die Jesus bei einem Mahl die Füße gesalbt hat und damit alle Anwesenden nachhaltig irritierte. In der Hand hält sie ein Kreuz, das auf die Vergebung verweist, die sie empfangen hat. In der Tradition wird sie mit jener Frau im Evangelium identifiziert, die als erste dem Auferstandenen beim leeren Grab begegnet ist.
Die Figuren des Altares, die Pestheiligen Rochus und Sebastian, sowie die krönende Thronfigur des Christus, Salvator Mundi, inmitten der Posaunen blasenden Engel werden Joseph Schokotnigg zugeschrieben. Rochus ist mit Pilgerstab dargestellt. Typisch für die Rochus-Ikonografie ist die Pestwunde am Oberschenkel und der Hund mit einem Brot im Maul. Rochus hat sich in der Sorge um Pestkranke selbst tödlich infiziert und wurde von einem Hund versorgt. Auf der rechten Seite steht der Hl. Sebastian, ein römischer Soldat, der um 288 unter Kaiser Diokletian als Märtyrer hingerichtet wurde.
Den Abschluss des Altares bildet eine thronende Christus-Figur, der Salvator Mundi (Erlöser der Welt). Der erhöhte Weltenrichter ist der barmherzige Christus, erkennbar an den Wunden der Kreuzigung.
Die Pietà auf der Altarplatte ist ein Meisterwerk von Jakob Gschiel, der auch die Josefsstatue am Nebenaltar und die Figuren am Hochaltar geschaffen hat.