Die Serie der Porträts von getöteten Aktivist/innen der grünen Revolution im Iran (Juni 2009) ist der bewusste Versuch, bei aller Parteilichkeit, Sympathie und Empathie mit der iranischen Bürger/innenrechtsbewegung, der verführerischen Ästhetik „revolutionärer“ Straßenschlachtbilder möglichst zu entkommen und daher den Fokus auf jene zu legen, die längst wieder aus dem Bilderrahmen der kollektiven Erinnerung heraus gefallen sind.
Ich konnte auf den 7 Monitoren in einem Kirchenfenster der Andräkirche in der Adventzeit 2010 einige jener in die Hunderte gehenden Todesopfer zeigen, die damals – vor etwas mehr oder weniger als einem Jahr und einige Tausend Kilometer entfernt von uns – einfach ermordet wurden. Es ist der Versuch eines bescheidenen Gedenkens, um nicht nur tatenlos ein passiver Medienkonsument zu sein.
- Johann Herrach, Wien